Freiwillige Feuerwehr Lam blickt auf zwei Vereinsjahre zurück - personell gut aufgestellt

31. Juli 2021
112 Einsätze in zwei Jahren

Eine neue Ära brach am vergangenen Samstag bei der Freiwilligen Feuerwehr Lam an. Nach elfeinhalb Jahren übernimmt Christian Bergmann den Vorsitz des Vereins von Franz-Josef Brandl. Er stellte sein Amt zur Verfügung, die Gründe erläuterte er später im Verlauf der Versammlung. Andreas Bergmann folgt auf Alois Vogl jun. als 2. Vorsitzender.

Nach der Zwangspause im letzte Jahr holte die Lamer Wehr nun ihre Jahreshauptversammlung für 2019 und 2020 nach. Franz-Josef Brandl freute sich über den guten Besuch und begrüßte unter anderem KBR Michael Stahl sowie die Vertreter von BRK und Polizei, Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler und PHK Stefan Gürster im Saal des Hotel zur Post.

In seinem Bericht ließ er die organisierten Veranstaltungen und wahrgenommenen Termine der beiden Jahre noch einmal Revue passieren. Ein Höhepunkt ist der alljährliche Faschingsball, der in beiden Jahren stattfand. Es wurde zudem deutlich, dass der Verein sich in vielfältiger Weise am Leben im Ort sowie der Nachbarwehren beteiligt. 2020 sind die meisten der geplanten Veranstaltungen Corona zum Opfer gefallen. An der Bedeutung und dem Nutzen digitaler Medien ließ Franz-Josef Brandl keinen Zweifel, merkte jedoch an: „Bei der Aktualisierung und Pflege der Homepage müssen wir wieder besser werden.“ In die Nachrichten-Gruppen der FFW bat er keine privaten Dinge und Meinungen einzustellen. Dem Verwaltungsrat danke er für oft kurzfristige Termine und Entscheidungen, stellten jedoch fest: „Gerade im Verwaltungsrat sind Entscheidungen nicht einfach, da scheinbar das Interesse fehlt oder persönliche Dinge einbezogen werden.“ Er habe den Eindruck, dass viele ihr Amt nicht ernst nehmen.

Das vereinseigene Zelt wurde ebenso wie der Toilettenwagen nur wenig genutzt.

Ohne großzügige Spenden, die wieder geflossen sind, seien viele Anschaffungen nicht möglich gewesen.
Zum Jahresende 2020 zählte die FFW Lam 412 Mitglieder (2019: 418). Davon 74 Aktive (69), 37 Passive (-), 286 Fördernde (287), 7 Ehrenmitglieder (9) und 8 Jugendliche (16). Neu eingetreten sind 2019 und 2020 insgesamt 10 Mitglieder, ausgetreten 6. Franz-Josef Brandl sagte abschließend unter anderem Danke an seinen Stellvertreter Alois Vogl jun., der ihn in allen Situationen bestens unterstützte.

Weniger Einsätze im Corona-Jahr

In Vertretung des entschuldigten Kommandanten Matthias Roider berichtete Stellvertreter Josef Frisch von der aktiven Mannschaft. Corona habe auch auf das Einsatzgeschehen Einfluss gehabt, in diesem Falle einen positiven. Nach 63 Alarmierungen 2019 waren es im Jahr darauf nur 49, bei denen 554 Kameraden 650 Stunden leisteten. Die Einsätze sind vermehrt von Umweltereignissen geprägt. Josef Frisch attestierte seiner Mannschaft hoch motiviert und bestens ausgebildet zu sein. Das zeige sich unter anderem an der hervorragenden Übungsbeteiligung. Die Jugendmannschaft sei auf einem guten Weg, doch es werde immer schwieriger junge Leute für den Dienst in der Feuerwehr zu gewinnen. Die Kameradschaft und Zuverlässigkeit in der aktiven Truppe mache die Arbeit der Kommanden sehr leicht. Insgesamt wurden 2020 18 Übungen durchgeführt (2019: 54). Lehrgänge fanden 10 statt (2019: 24). Die 147. Löschgruppe legte 2019 das Leistungsabzeichen ab. Als Speerspitze der Aktiven bezeichnete Josef Frisch die Atemschutzgeräteträger, die bestens ausgebildet sind, eine hervorragende Arbeit machen und stetig durch gute Leute Zuwachs bekommen. Abschließend dankte er den Gerätewarten Uli Hutter und Markus Lohberger, seinen Kommandantenkollegen, der Vereinsführung, sowie der FFW-Führung im Landkreis und nicht zuletzt der Marktgemeinde.

Der 2. Jugendwart Christian Bergmann gab einen Überblick über die vielfältige und engagierte Nachwuchsarbeit. Der aktuell niedrige Mitgliederstand sei der Übernahme von sechs Nachwuchskräften in die aktive Mannschaft geschuldet. Heuer konnten erfreulicherweise bereits wieder einige Neue aufgenommen werden.
Bürgermeister Paul Roßberger drückte den Stolz der Gemeinde auf die Wehr aus. Er zollte den Einsatzkräften Respekt für ihre Unterstützung in den Flutgebieten.

KBR Michael Stahl freute sich, dass die Lamer Wehr personell gut aufgestellt ist. Zudem verfüge sie über eine „Helfergen“ und er wisse, dass er im Bedarfsfall jederzeit auf die Mannschaft zurück greifen kann. Kurz und sichtlich bewegt schilderte der KBR seine Eindrücke aus den Flutgebieten und betonte: „Der Katastrophenschutz in Bayern ist insgesamt top aufgestellt. Was wir haben, gilt es zusammen zu halten. Nach dem schwierigen Corona-Jahr brauchen wir jetzt Mutmacher in den Wehren, die anschieben.“ Es gelte der Tendenz, alle Verantwortung den Staat und seinen Organen zuzuschieben entgegen zu wirken.

PHK Gürster dankte der FFW, dass sie immer an der Seite der Polizei stehe und erinnerte daran, dass dies die Berufsgruppe mit der höchsten Akzeptanz in der Bevölkerung ist. Seitens des BRK dankte Norbert Winkler für die gute Zusammenarbeit und betonte, man habe die trotz schwieriger Bedingungen alle Einsätze gemeistert.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung konnten folgende Kameraden von KBR Michael Stahl für aktive Dienstzeit geehrt werden: 10 Jahre: Andreas Bergmann, Josef Brandl, Martin Münch, Michael Meindl; 20 Jahre: Werner Geisler, Bernd Bergmann, Christian Bergmann, Michael Neumeier; 30 Jahre: Wolfgang Bergmann jun., Alois Vogl jun.; 40 Jahre: Reinhold Lerach.

Bürgermeister Paul Roßberger überreichte die Urkunden für langjährige Mitgliedschaft. 25 Jahre: Michael Seidl, Stefan Maik, Josef Lemberger-Frisch, Markus Krupitschka, Michael Kress, Franz Hamann, Franz Foidl, Oliver Berlinger, Andreas Altmann, Thomas Schmatz. 40 Jahre Hans Schrötter, Helmut Pritzl, Josef Liebl, Reinhold Lerach, Rudi Vogl, Oswald Lerach, Karl-Heinz Vogl, Franz Vogl, Peter Kuchler, Bernd Kirschenbauer, Stefan Kelnhofer, Heinrich Kaml, Adolf Hamberger, Xaver Greiner, Ludwig Fleischmann, Thomas Dimpfl, Matthias Blattner. 50 Jahre: Manfred Winkler, Hans Schmid, Hermann Schanzer, Franz Meindl, Johann Häusler, Günther Hacker, Max Bauer. 60 Jahre: Heinrich Seidl, Wolfgang Neumeier.


(Bericht und Bilder: Astrid Fischer-Stahl, Kötztinger Zeitung)