Gelungene Gemeinschaftsübung mit elf Feuerwehren am Vorderwaldeck

25. Mai 2018

„Solche idyllische Lagen fordern hinsichtlich des hohen Material- und Personalaufwands für die Löschwasserförderung heraus“, brachte KBI Andreas Bergbauer die Erschwernis bei der Gemeinschaftschaftsübung am Freitagabend, 25. Mai 2018 mit den Feuerwehren Lam, Engelshütt, Thürnstein-Schrenkenthal, Haibühl-Ottenzell, Lohberg, Arrach, Ansdorf-Simpering, Hohenwarth, Gotzendorf, Neukirchen b. Hl. Blut und Atzlern auf den Punkt. Darum plante die ausrichtende Wehr aus Lam auch drei Förderstrecken. Der Kreisbrandinspektor, der Kreisbrandmeister und Bürgermeister Paul Roßberger waren aufmerksame Beobachter des Übungsgeschehens. Als Einsatzleiter stand der neu gewählte stellvertretende Kommandant, Michael Neumeier, in der Verantwortung.

Die Führungskräfte bedankten sich unisono bei den Feuerwehrkameraden, dass sie so zahlreich – knapp 150 an der Zahl - zur Gemeinschaftsübung an dem sehr anspruchsvollen Objekt erschienen waren. Anerkennung galt ebenso der Familie Winter für die Zurverfügungstellung des Geländes für Übungszwecke. „Die FF Lam hat sich selbst angeboten, die Gebäudlichkeiten auf der Einöde zu beüben“, so KBM Josef Pritzl. Nach den Worten von Kommandant Matthias Roider liege es den Lamer Floriansjüngern bereits längere Zeit im Magen, auf den Weilern wieder Übungen abzuhalten, weil dies schon länger nicht mehr der Fall war.

Stellvertretender Kommandant Michael Neumeier, der den Ablauf schwerpunktmäßig mit Unterstützung seiner Amtskollegen ausgearbeitet hatte, ließ diesen zusammen mit den vier Abschnittsleitern Revue passieren. Angenommen wurde der Brand der Stallung mit 40 Rindern. Im Einsatzfall würde dies als ein B4 eingestuft, der auch eine zweite Drehleiter vorsieht. Deshalb habe man von vorneherein die Feuerwehren Neukirchen b. Hl. Blut und Atzlern hinzugezogen. „Alle wasserführenden Fahrzeuge ab 2000 Liter Tankinhalt ließen wir möglichst nahe an das Anwesen heranfahren und die Brandbekämpfung von allen Seiten eröffnen“, schilderte Neumeier. Sie wurden aus drei Förderleitungen gespeist. Auf der Gebäude-Frontseite, also bei der Zufahrt zum Objekt, herrschte Platzmangel, so dass der Fuhrpark gut eingeteilt werden musste, worum sich Abschnittsleiter für Brandbekämpfung, Christian Bergmann, kümmerte. Im Innenhof positionierten sich die Lamer Kräfte inklusive Drehleiter, die das Wohnhaus der Familie Winter schützten. Die als nächstes eintreffenden Kräfte aus Lohberg bezogen an der Scheune oberhalb Stellung und bauten dort eine Widerstandslinie auf. Denselben „Job“ übernahmen Haibühl und Arrach für die Maschinenhalle. Sie wurden aus der Luft von der Neukirchner Drehleiter unterstützt. Als Vorteil erwies sich, dass man um die Gebäude herum fahren könne. „Wir hatten insgesamt zwei Drehleitern mit Wenderohre, drei B- und 6 C-Rohre im Einsatz und förderten rund 3000 Liter Wasser pro Minute“, berichtete Bergmann. Es wäre noch ein bisschen Luft nach oben gewesen, so dass man im Bedarfsfall noch eine oder zwei C-Rohre dranhängen hätte können.

Mit der Förderleitung eins wurden die Lamer Fahrzeuge gespeist. Abschnittsleiter war der Thürnsteiner Kommandant Konrad Kellner, der es als größte Herausforderung sah, die Saugstelle überhaupt zu finden. Dafür müsse schon eine gewisse Ortskenntnis vorhanden sein. Thürnstein habe angesaugt. In der Strecke waren Engelshütt und Haibühl integriert. Die drei Pumpen in der Leitung waren ausreichend. Der Höhenunterschied betrug 75 Meter auf einer Länge von 520 Meter. Nach 20 Minuten war das Wasser vor Ort. Die 500 Meter lange Förderleitung zwei versorgte das Haibühler TLF und Arracher HLF. Abschnittsleiter und stellvertretender Kommandant Armin Stahl war hier vom Weiher am Hinterwaldeck zum Objekt mit Arrach und Ansdorf/Simpering eingespannt. Das Wasser kam fast zeitgleich nach 20 Minuten an. Die anspruchsvollste Leitung mit 1.200 Meter Länge, die Lohberg und die Neukirchner Drehleiter als Abnehmer hatte, lag im Verantwortungsbereich des Abschnittsleiters aus Gotzendorf. Es wurde am Bach in Hinterwaldeck angesaugt. In der Strecke waren Gotzendorf, Atzlern und Hohenwarth eingebunden.

KBI Andreas Bergbauer dankte der FF Lam für die Ausrichtung. Im Ernstfall würde der Schlauchwagenzug mit alarmiert werden. „In Summe kann man von einer sehr gelungenen Übung sprechen. Es wurde strukturiert vorgegangen“, bestätigte der KBI. Dass den Einsatzfahrzeugen bei der Anfahrt ein Holzlaster entgegenkam war absolut realitätsnah. Bürgermeister Paul Roßberger zollte gleichfalls ein Vergelt´s Gott an alle Beteiligten. Die Vorgehensweise auf Einöden müsse selbstverständlich geübt werden. „Der Zusammenhalt ist ein Aushängeschild für unsere Region. Wir können stolz auf unsere Feuerwehren sein“, so der Bürgermeister. KBM Josef Pritzl: Die gelungene Übung sei nur eine Momentaufnahme. Falls der Brandfall untertags an einem Werktag auftrete, sei man nicht zu 100 Prozent aufgestellt und könne keine drei Leitungen aufbauen. „Dann schaut es mit der Wasserförderung um einiges schlechter aus“, gab Josef Pritzl zu bedenken, der es den Hauseigentümern ans Herz legte, sich darüber Gedanken zu machen.