Zu 64 Einsätzen gerufen, 45 Übungen absolviert und eine voll motivierte Jugendgruppe

26. April 2025
Tagesalarmsicherheit war immer gegeben - Jahreshauptversammlung der FF Lam

64 mal rückte die Freiwillige Feuerwehr Lam im vergangenen Jahr zu Einsätzen aus. Die Kameraden leisteten dabei rund 800 ehrenamtliche Stunden. Am vergangenen Samstag trafen sie sich zur Jahreshauptversammlung im Hotel Zur Post. Vorsitzender Christian Bergmann begrüßte dazu besonders den stellvertretenden Dienststellenleiter der PI Bad Kötzting, Thomas Schmidt, BRK-Bereitschaftsleiter Norbert Winkler, KBM Konrad Kellner und Bürgermeister Paul Roßberger. Seinem Bericht war zu entnehmen, dass die Wehr im vergangenen Jahr bei zahlreichen Festen und Veranstaltungen Präsenz zeigte. Zudem wurde ein neues Vereinszelt angeschafft, zu 80 Prozent gefördert aus Mitteln des Regionalbudgets Künisches Gebirge. Christian Bergmann freute sich sehr, dass erneut zahlreiche Spenden die Arbeit der Feuerwehr unterstützt haben. Zum Jahresende zählte der Verein 394 Mitglieder, davon 69 Aktive, 36 Passive, 275 Förderer, 10 Jugendliche und fünf Ehrenmitglieder. Als nächstes stehen das Aufstellen des Maibaums und die 700-Jahr-Feier in Engelshütt im Terminkalender. Im Juni und Juli sind die Kameraden an vier Wochenenden hintereinander bei Gründungsfesten anderer Feuerwehren gefordert.

Kommandant Michael Neumeier berichtete von der aktiven Mannschaft. Die bereits erwähnten 64 Einsätze, 19 weniger als im Jahr zuvor, gliederten sich in 10 Brände, 44 Technische Hilfeleistungen, ein ABC-Gefahrstoff-Einsatz, drei Fehlalarme, fünf sonstige Tätigkeiten und eine Sicherheitswache. „Katastrophen gingen zum Glück an uns vorbei“, so Michael Neumeier. Insgesamt waren 616 Aktive im Einsatz. 14 Personen wurden gerettet. Leider konnte eine Person bei einem Brand in Oberschmelz nur tot geborgen werden. Ein Verkehrsunfall auf der Gaberlsägkreuzung forderte zwei Todesopfer. Die prägendsten Ereignisse rief er anschließend noch einmal in Erinnerung. „Dabei waren wir immer gut bis sehr gut besetzt, die Tagesalarmsicherheit war immer gegeben. Die aktive Mannschaft steht auf einer soliden Basis und ist sehr gut ausgebildet“, lobte der Kommandant. Von 69 Aktiven sind 28 Atemschutzgeräteträger. Man dürfe sich jedoch nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern müsse auch weiterhin fleißig arbeiten und Nachwuchswerbung machen. Einen großen Raum nehmen Aus- und Weiterbildung ein. 28 Teilnehmer absolvierten Lehrgänge und Fortbildungen zu den Themen Virtual-Reality-Taktiktraining für Zug- und Gruppenführer, Patientenschonende Unfallrettung, Absturzsicherung, Modulare Truppausbildung Basismodul sowie Truppführer, THL Block 1 bis 4, Gruppenführer, Maschinist Tragkraftspritzen sowie Löschfahrzeuge, Drehleitermaschinist, Fortbildung Brandmeldeanlagen sowie für Maschinsten, Funkgrundausbildung digital und schließlich Übung am Einsatzfahrtensimulator.

„Die Übungsbeteiligung war wie schon in den vergangenen Jahren sehr gut“, stellte der Kommandant fest. Bei insgesamt 45 Übungen, die sämtliche Gerätschaften der Feuerwehr umfassten, waren durchschnittlich  22 Kameraden dabei. An den Gemeinschaftsübungen in Auhof, Frahels, an der Grundschule Lohberg, in Lam und an der Koordinatenübung war die FFW Lam beteiligt. Die 44. Gruppe im Hilfeleistungseinsatz legte das Leistungsabzeichen ab, ebenso wie die 1. Gruppe im Löscheinsatz Ü40 und die 150. Gruppe im Löscheinsatz. Im Rahmen des Kameradschaftsabend wurde etliche Beförderungen ausgesprochen und Funktionsabzeichen überreicht. Auch in Ausrüstung hat die Wehr im vergangenen Jahr wieder investiert. Michael Neumeiers Dank galt der aktiven Mannschaft, den Partnerinnen, dem Markt Lam, den Gerätewarten Ulrich Hutter und Markus Lohberger, Hausmeister Josef Rank sowie der Vorstandschaft.
Jugendwart Patrick Gerhart berichtete von der 10-köpfigen Nachwuchstruppe. 19 Übungen und Ausbildungen wurden durchgeführt.Gerade die 24-Stunden-Übung im September sei besonders wertvoll und herausfordernd für die Jugendlichen. Traditionell beteiligten sie sich am Rama Dama und organisierten das Sonnwendfeuer. Von der UFB ging eine Spende für den Feuerwehrnachwuchs ein. Patrick Gerhart war zuversichtlich, zusammen mit seinem Team die Jugendarbeit zukünftig ebenso spannend und lehrreich gestalten zu können.

Kassier Josef Rank berichtete über absolut solide Finanzen. Die Prüfer Ludwig Lemberger und Jürgen Wanninger bescheinigten ihm eine fehlerfreie Arbeit. Im Rahmen der Versammlung konnte die Führungsmannschaft zahlreiche Ehrungen aussprechen, zunächst für aktive Dienstjahre. 10 Jahre: Florian Aschenbrenner; 20 Jahre: Josef Foidl, Sebastian Heller, Robert Pritzl; 30 Jahre: Georg Brandl, Andreas Roider, Josef Schmatz; 40 Jahre: Josef Treml. Für langjährige Mitgliedschaft - 25 Jahre: Bernd Bergmann, Christian Bergmann, Michael Kollmer, Stefan Kroner, Ulrich Lemberger, Martin Lohberger, Johannes Mühlbauer, Michael Neumeier, Florian Schrötter, Matthias Schrötter, Karl Seidl, Karl Seidl jun.; 40 Jahre: Max Hausner, Franz Lohberger, Hubert Schwarz, Siegfried Schwarz, Johann Schmalzreich, Josef Treml, Alois Vogl (Bergkircherlweg), Georg Vogl; 50 Jahre: Helmut Altmann, Otto Frisch; 60 Jahre: Karl Bauer, Johann Huber, Konrad Kellner sen., Paul Roßberger sen.; 70 Jahre: Franz Reuel sen.

Grußworte von Bürgermeister, KBM, Polizei und BRK

Blaulichtfamilie im Landkreis ist etwas Besonders

Bürgermeister Paul Roßberger betonte, es sei beruhigend zu wissen, dass so eine engagierte Mannschaft 24 Stunden am Tag für die Sicherheit der Bürger sorgt. Er bat alle Beteiligten, nicht nachzulassen. Vor allem tagsüber werde jeder Mann gebraucht. Danke sagte er für die Bereitschaft zur Fortbildung, denn das sei die Basis dafür, gesund aus den Einsätzen und Übungen zurück zu kommen. Gerade vor dem Hintergrund psychisch besonders belastender Einsätze, zollte er allen, die helfen Respekt. Die Arbeit der Jugendwarte sichere die Zukunft der Wehr und die Gerätewarte helfen der Feuerwehr wie auch der Marktgemeinde. Ganz aktuell bringen die Führungskräfte zudem ihr Wissen und ihre Erfahrung bei der Black-Out-Planung und dem Konzept zur Veranstaltungsabsicherung ein. Er bat die Kameraden auch weiterhin so zusammen zu halten. KBM Konrad Kellner attestierte der FFW Lam ihre Hausaufgaben zu 100 Prozent gemacht zu haben. „Ihr tretet zahlenmäßig immer sehr stark auf, das geht nur, wenn die Mitglieder hinter der Vorstandschaft stehen“, sagte er in Richtung Feuerwehrführung. Auch bei der Nachwuchsarbeit seien die Lamer auf dem richtigen Weg. „Es erfordert Einsatz, die Jugendlichen bei der Stange zu halten“, wusste er aus eigener Erfahrung. Dass dies hier gelingt, zeigten die guten Ergebnisse bei den Tests. Abschließend gab noch einige aktuelle Informationen weiter.

Der stellvertretende Dienststellenleiter der PI Bad Kötzting, Polizeihauptkommissar Thomas Schmidt, nutzte die Gelegenheit sich vorzustellen. Als ehrenamtlicher Feuerwehrler wusste er, wovon an diesem Abend gesprochen wurde. Wichtig war ihm die gegenseitige Wertschätzung, und er sagte danke für das sehr gute berufliche Zusammenwirken. Gerade bei den psychisch belastenden Einsätzen leiste die Feuerwehr als erste am Einsatzort Vorarbeit für die folgenden polizeilichen Ermittlungen. Professionalität, die bei der Lamer Wehr herausragend ist, sei dabei für die weiteren Ergebnisse enorm wichtig. Die Blaulichtfamilie im Landkreis sei etwas sehr besonders. „Die Gründe sind, das ehrenamtliche Engagement und die guten Beziehungen der Führungskräfte der verschiedenen Organisationen untereinander“, so der Polizeihauptkommisar. Thomas Schmidt bot den Organisatoren der oft zahlreichen Feste in der Region Hilfestellung bei der Erstellung eines Sicherheitskonzeptes an und ermunterte sie, sich Rat zu holen. Gefährdungslagen seien auch bei uns nie ganz auszuschließen.

Ein weiterer Punkt war der Wandel der Gesellschaft hin zu mehr Egoismus. „Ihr braucht euch für euer Engagement in der Freizeit nicht beleidigen und bedrohen zu lassen. Kommt zu uns und erstattet Anzeige. Die Staatsanwaltschaften erheben hier inzwischen auch Strafbefehle“, betonte Thomas Schmidt. Sehr dankbar war er für die Schlagkraft der Feuerwehr bei Vermisstensuchen. Für die Optimierung dieser meist komplexer Einsatzlagen entstehe unter Beteiligung von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Bergwacht gerade ein gemeinsames Konzept.

BRK-Bereitschaftsleiter Norbert Winkel dankte für das gute Miteinander. Nicht nur die schweren Einsätze hätten gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Arbeit Hand in Hand funktioniert. Er erinnerte die Aktiven an die beiden öffentlich rund um die Uhr zugänglichen Frühdefis an der Tourist-Info und der Doppelturnhalle, die Im Ernstfall nutzbar sind.


(Bilder und Bericht: Astrid Fischer-Stahl, Kötztinger Zeitung)