Feuerwehr Lam rückte 83 Mal aus

27. April 2024
Starker Anstieg bei den Einsätzen. Die Mannschaft steht bezüglich der Anzahl der aktiven Dienstleistenden auf äußerst solider Basis.

Der Vorsitzende der FFW Lam, Christian Bergmann, bedankte sich am Samstag bei der Jahreshauptversammlung bei Pfarrer Stefan Sangl für die feierliche Gottesdienstgestaltung sowie der Thürnsteiner Blaskapelle für die musikalische Begleitung. Zur Jahreshauptversammlung wechselten die Kameraden in das Hotel „Zur Post“. Zum Totengedenken erhoben sich die Versammelten von den Plätzen. 2023 mussten sieben Kameraden zu Grabe getragen werden. Schriftführer Lukas Weinfurtner verlas eine Kurzfassung des Protokolls, die längere Version lag auf den Tischen aus.

Christian Bergmann unternahm einen Streifzug durch das vergangene Jahr. Die FFW Lam war wieder bei zahlreichen Anlässen, Festlichkeiten und Terminen vertreten. „Herzlichen Dank für die großzügigen Spenden“, so der Vorsitzende. Der Mitgliederstand ergab zum 31. Dezember 2023 398 Vereinszugehörige, aufgegliedert in 70 Aktive, 35 Passive, 280 Fördernde, sieben Jugendliche und sechs Ehrenmitglieder. Ausgetreten waren drei Mitglieder. Vier Neueintritte konnten begrüßt werden. Die Terminvorschau auf 2024 enthielt die Maibaumaufstellung am Mittwoch. Am 26. Mai stehe ein 150-jähriges Gründungsjubiläum in Drachselsried ins Haus. Das Fronleichnamsfest falle auf den 30. Mai. Hinzu kommen Gartenfeste und die Sonnwendfeier am 21. Juni. Dankesworte richtete Bergmann an Michael Neumeier für die Erstellung des hervorragend aufbereiteten Jahresberichts in Farbe und die Präsentation. Dankesworte widmete er ebenso Stellvertreter Andreas Bergmann sowie die drei Kommandanten und der Verwaltungsrat.

Der erste Aktivenchef Michael Neumeier sprach von einem ereignisreichen und erfolgreichen Jahr 2023, das hinter den Dienstleistenden liege, geprägt von zahlreichen Einsätzen, vielen Aus- und Weiterbildungen sowie einigen Ehrungen und Beförderungen. Im Einsatzbereich war ein starker Anstieg zu verzeichnen", so der Redner. Die Anzahl der Brände war in etwa konstant geblieben. Die Technischen Hilfeleistungen, angefangen von der einfachen Ölspur über Strum und Unwetter bis zu Verkehrsunfällen und Tierrettungen haben stark zugenommen. Fehlalarme kletterten nicht zuletzt wegen der Fahrzeugnotrufe nach oben. Die Einsatzmannschaft stehe bezüglich der Anzahl der aktiven Dienstleistenden auf äußerst solider Basis, sei sehr gut ausgebildet und stehe Tag und Nacht bereit, dem Nächsten zur Hilfe zu eilen. Zum Stichtag 31.12.23 verfügte die Lamer Wehr über 70 aktive Feuerwehrkameraden, von denen 29 ausgebildete Atemschutzgeräteträger sind. Man dürfe sich nicht auf den genannten guten Zahlen ausruhen, sondern müsse weiter nach vorne blicken und fleißig Mitglieder- und Nachwuchswerbung betreiben. Im Einsatzjahr 2023 wurde die Wehr zu 83 Einsätzen gerufen. Diese unterteilen sich in neun Brände, 51 THL, acht Fehlalarme, 14 sonstige Tätigkeiten und eine Sicherheitswache. „Personell waren wir gut bis sehr gut besetzt“, ließ Michael Neumeier durchblicken.  Die Tagesalarmsicherheit war stets gewährleistet. 711 Feuerwehrkameraden haben über 1000 Einsatzstunden kostenlos für die Bevölkerung erbracht. Neun Personen konnten bei Einsätzen gerettet bzw. erfolgreich erstversorgt werden. Diese positive Bilanz spiegelt sich auch in der sehr guten Zusammenarbeit mit allen Nachbarwehren und Dienstorganisationen wider. Nachfolgend ging Neumeier auf einige Einsätze näher ein.

Die FFW Lam habe ihren hoheitlichen Auftrag wieder voll und ganz erfüllt. „Im Bereich der Aus- und Weiterbildung waren wir 2023 wieder sehr fleißig“, betonte der Redner.  32 Teilnehmer absolvierten Lehrgänge bzw. nahmen an Fortbildungen teil. Ein besonderer Dank galt in diesem Zusammenhang dem Markt Lam für die Übernahme der Kosten sowie der Kreisbrandinspektion Cham und dem KBI-Bereich Bad Kötzting für das umfassende Lehrgangsangebot. Michael Neumeier zählte die Lehrgänge und die Teilnehmer im Einzelnen auf. Im Jahr 2023 habe man 45 Übungen durchgeführt. „Die Beteiligung  der aktiven Mannschaft war wie schon in den Vorjahren auf sehr hohem Niveau. Der Durchschnitt lag bei cirka 22 Kameraden“, war Neumeier erfreut. Er bat die Aktiven, die fünf Soll-Übungen auch weiterhin einzuhalten. Neumeier bedankte sich bei der FFW Engelshütt für die hervorragende Kooperation das gesamte Jahr über. Auch 2023 stellten sich wieder Kameraden den Leistungsprüfungen. Der 17. Atemschutzleistungswettbewerb der Stufen bronze und silber fand in Nabburg statt. Die 149. Gruppe im Löscheinsatz erzielte ein sehr gutes Ergebnis. Die 43. Gruppe der FFW Lam legte die Leistungsprüfung in THL erfolgreich ab. Im Jahr 2023 konnten wieder einige aktive Dienstleistende befördert werden. Außerdem verbesserte die Wehr die Ausrüstung.  Diesbezüglich bedankte sich Michael Neumeier beim Markt Lam für die Bereitstellung der finanziellen Mittel.  Außerdem habe der Markt Lam Stromerzeuger zur Einspeisung in das Rathaus und in die beiden FFW-Gerätehäuser für den Fall eines längerfristigen Stromausfalls geordert. Die Fahrzeuge und das Gerätehaus wurden mit funkvernetzten Rauchwarnmeldern ausgerüstet. Neumeier richtete u. a. Dankesworte an die aktive Mannschaft für ihre uneigennützige Einsatzbereitschaft und ihr ständiges Engagement zum Wohle der Bevölkerung, und das in einer Zeit, in der das alles nicht mehr selbstverständlich ist und man manchmal sogar Unverständnis ernte. Dankesworten widmete der Aktivenchef ebenso den Partnerinnen. „Besondere Anerkennung gilt den Gerätewarten Ulrich Hutter und Markus Lohberger mit all ihren Helfern sowie Hausmeister Josef Rank für die vielen Arbeiten an den Fahrzeugen, Geräten und am Gerätehaus“, war der Redner voll des Lobes. Dadurch erspare man dem Markt Lam sehr viel Geld. Dank richtete er ebenso an die Bergwacht Lam, die Polizeiinspektion Bad Kötzting für die gute Zusammenarbeit bei Einsätzen und Übungen.

Jugendwart Patrick Gerhart berichtete über sein Ressort. Die Jugend bestand 2023 aus acht Mitgliedern. Insgesamt wurden 20 Übungen, Ausbildungsabende, Veranstaltungen und Abzeichen abgehalten. Kassier Josef Rank legte die Finanzen offen. Der Guthabenstand hatte sich erhöht. Ludwig Lemberger hatte mit Jürgen Wanninger die Kasse geprüft und bescheinigte eine einwandfreie Arbeit. Die Versammlung entlastete daraufhin die Vorstandschaft und den Kassier.

 

Besorgt über Legalisierung von Cannabis und Übergriffe

Paul Roßberger hatte am Samstag zusammen mit Amtskollegen und dem Landrat selbst ein THL-Abzeichen in Furth im Wald abgelegt.  „Wir wertschätzen eure Arbeit und wissen, was wir an den Feuerwehren haben“, attestierte der Rathauschef, auch namens seiner Amtskollegen. Es sei beruhigend, eine so gute Mannschaft hinter sich zu wissen, die innerhalb der Blaulichtfraktion für die Sicherheit aller sorge. Deshalb bedankte er sich herzlich bei den Führungspersonen und der gesamten aktiven Mannschaft für die super Arbeit.

Am Ball bleiben müssen die Wehren im Bestreben, die Anzahl der Aktiven konstant zu halten. Es stehen auch wieder Veranstaltungen an, die nur möglich sind, weil die FFW für die Sicherheit sorgt. „Vielen Dank für euer tolles Angebot und dass ihr den Verein einwandfrei führt sowie mit viel Kleinarbeit die Vorbereitungen trefft“, so der Bürgermeister. Sein Dank galt ebenso den Gerätewarten, dem Hausmeister und alle, die sonst noch mithelfen. „Vergelts Gott, dass die Autos, das Werkzeug und das Gebäude so gut in Schuss sind“, sagte der Rathauschef.

KBI Andreas Bergbauer brachte gleichfalls die Wertschätzung darüber zum Ausdruck, was die Kameraden das ganze Jahr über für Gottes Lohn leisten. Das sei zum einen leider oft viel zu selbstverständlich.  Es war wieder viel los bei der FFW Lam. Das lag allein schon an der umfangreichen Ausbildung, die weiterhin stetig erforderlich ist. Zum anderen bereicherte die Wehr das gesellschaftliche Leben. Es greifen die Zahnräder zwischen Kommune und Feuerwehr ineinander. Bergbauer wünschte sich, dass mit dem gleichen Engagement weitergearbeitet und ausreichend Nachwuchskräfte generiert werden. Die Mitgliedergewinnung bleibe die größte Herausforderung, selbst wenn mittlerweile im Gespräch ist, das Feuerwehr-Aktivenalter wieder nach oben zu schrauben. „Das wird die Lösung nicht alleine sein“, sagte Andreas Bergbauer.

Christian Pongratz meinte rückblickend auf das Einsatzjahr, dass die Bandbreite riesig war - vom umgefallenen Baum bis hin zum Großbrand. „Ihr setzt eure Gesundheit und euer Leben aufs Spiel“, so Pongratz im Hinblick auf den Großbrand in Rimbach. Er habe höchsten Respekt davor, was die Einsatzkräfte zum Wohle der Brandleider und der Gesellschaft ableisten.  „800 bis 1000 Grad sind gemessen geworden. Und da gehen die Atemschutzgeräteträger hinein“, hatte der Polizeichef noch in Erinnerung.  Und das alles im Ehrenamt und  in der Freizeit. „Ihr seid immer hochprofessionell unterwegs“, bestätigte der Polizeichef.

Traurig gestimmt habe ihn die Entscheidung der Bundesregierung, den Konsum von Cannabis zu legalisieren. In unzähligen Präventionsveranstaltungen habe er stets Kinder und Jugendliche eindringlich davor gewarnt. Die Jugendlichen lernen bei der Wehr, dass sie für die Mitmenschen einstehen. Es finde eine Veränderung in der Gesellschaft zum Negativen mit Angriffen auf Polizei, BRK und Feuerwehr statt. „Wir hatten bei uns im Dienstbereich eine Vervierfachung. Das müssen wir uns nicht gefallen lassen“, ermunterte Pongratz die Kameraden,  dass sie entsprechende Vorfälle zur Anzeige bringen. Wichtig sei auch die Eigensicherung. Jeder Cent der Kommune sei hier gut investiert. Christian Pongratz bedankte sich für die Unterstützung. Es wären viele Einsätze ohne FFW gar nicht möglich. „Das geht vom kleinen Unfall los, wo eine Verkehrsumleitung gebraucht wird, über die Vermisstensuchen, wo sich in der Fläche meist hunderte einreihen. Pongratz lobte die gesamte Blaulichtfamilie. Norbert Winkler bedankte sich nicht nur namens der Ehren- sondern auch der Hauptamtlichen, die den Rettungswagen besetzen, der ab 1. Mai nach Arrach abwandere. Der HVO Lam bleibe vor Ort. Es herrsche ein sehr gutes Miteinander. Die Kameradschaft sei innerhalb der Blaulichtfraktion super. Er hoffe, dass es so bleibt. Alles was wir brauchen ist Gesundheit.

Ehrungen für den aktiven Dienst:

10 Jahre: Sebastian Hutter, Patrick Gerhart, Tobias Pellner, Johannes Brandl, 20 Jahre: Johannes Schmatz30 Jahre: Martin Häusler, Thomas Schmatz
25 Jahre: (Ehrenzeichen wurde im Januar in Simpering überreicht): Michael Wurm, Andreas Neumeier

Ehrungen für Mitgliedsjahre:

25 Jahre: Johannes Koller, Robert Pawlus, Josef Aschenbrenner, Andreas Neumeier, Michael Wurm, Florian Lohberger, Richard Petzl, Christian Kuchler, Hermann Frisch
50 Jahre: Georg Seidl, Franz Marchl, Ulrich Lohberger, Alois Lemberger sen.
60 Jahre: Josef Frisch

Wegen formalem Fehler stand die Änderung der Satzung am Samstag erneut auf der Tagesordnung. „Der Hauptgrund für die Änderung ist das festgesetzte Eintrittsalter sowie eine Datenschutzklausel“, begründete Christian Bergmann. Die gesamte Satzung wurde überarbeitet. Sie müsse somit als Neufassung betitelt werden. Christian Bergmann ging die Abweichungen im Detail durch. „Die bisherige aus dem Jahre 2009 haben wir etwas ergänzt und das Eintrittsalter auf sechs Jahre gesenkt“, informierte Bergmann. Vom Landesfeuerwehrband gebe es eine Mustersatzung, aus der Formulierungen entnommen wurden. Der Gerätewart wird nicht gewählt, sondern vom Kommandanten bestimmt. Die Mitgliederversammlung dürfe auch virtuell abgehalten werden, falls man sich nicht treffen dürfe. Der Vorstand kann weitere Personen, Behörden und Organisationen einladen und ihnen in der Versammlung das Wort erteilen. Eingefügt wurde ebenso eine Gender-Klausel, damit die männliche Sprachform verwendet werden dürfe. Die Datenschutzklausel besage nur, dass die Wehr die Daten speichern und für vereinsinterne Zwecke weiterverarbeiten sowie Mitgliederdaten an den Kreisfeuerwehrverband weiterleiten dürfe. Jede Änderung der Satzung ist künftig nicht nur dem Finanzamt, sondern auch dem Registergericht mitzuteilen. Das Schriftwerk wurde einstimmig abgesegnet.


(Bilder und Bericht: Maria Frisch, Kötztinger Zeitung, Kötztinger Umschau)