Kein einziges Fahrzeug war zu viel

21. September 2016

KBM-Gemeinschaftsübung beim Anwesen der „Hoiderberger“

An die 200 Feuerwehrleute hatten am Mittwochabend im Rahmen der Aktionswoche mit dem simulierten Vollbrand an der Scheune beim Gehöft der Familie Franz Neumeier in der Arberstraße gut zu tun. KBM Josef Pritzl bedankte sich ausdrücklich für die zahlreiche Beteiligung am Ende eines für die meisten langen Arbeitstages. Ein besonderer Dank galt den angenommenen „Brandleidern“ für die Überlassung des Übungsobjekts. Der KBM freute sich, dass viele Zuschauer vor Ort waren. Neben den Feuerwehren aus dem KBM-Bereich war die Schlauchwagengruppe aus Bad Kötzting mit den Einheiten Bad Kötzting, Sperlhammer und Zandt ausgerückt.

Einsatzleiter Josef Frisch ließ die Übung Revue passieren. Sein Dank galt gleichfalls der Familie Neumeier, die sich bereiterklärt hatte, dass das Prozedere auf ihrem Grundstück geübt werden darf. Die Stallung mit Scheune, die vom Marktplatz nicht einsehbar ist, weil sie hinter dem Haus liegt, wäre bei einem Brand ein heikles Objekt. Grundsätzlich gäbe es genügend Hydranten. Deren Löschwasser würde jedoch nicht ausreichen. Maximal könnten die Einsatzkräfte zwei Hydranten anzapfen. Deshalb wurden zwei Förderleitungen – vom Lambach mit zirka 750 Metern und von der sogenannten „Lou“ der Holzspielwarenfabrik mit zirka 900 Metern – aufgebaut. Problematisch sei bei besagtem Objekt, dass man die enge Gasse zur Lambacher Straße nicht befahren könne. „Die Einweisung wurde vernünftig gelöst, so dass alle auf Anhieb mit ihrer Aufgabe starten konnten“, war dem Einsatzleiter aufgefallen. Da kein Einsatzfahrzeug zur hinteren Seite fahren konnte, verlegten die Aktiven vom Hydranten bis zur besagten Rückseite eine B-Leitung durch den Hof. Den Erstangriff übernahmen die Lamer Einsatzkräfte, indem sie den Hydranten bei der Tourist-Info anzapften. Damit wäre das Hydrantennetz, das am Hochbehälter Jugendherberge hängt, ziemlich ausgereizt. Für den Übungszweck versuchte die FFW Lohberg die Wasserentnahme bei einem dritten Hydranten in der Lambacher Straße. Diese reichte nur für ein B-Rohr aus. Deshalb mussten die Förderleitungen zügig verlegt werden, um beizeiten genügend Wasser vor Ort zu haben. „Die erste stand in gut 20 Minuten. Sie hat unsere Drehleiter versorgt. Der Aufbau der zweiten Strecke von der „Lou“ dauerte in etwa 40 Minuten. Sie speiste nun anstelle des Hydranten den Haibühler Löschangriff an der Hinterseite des Gehöfts“, informierte Frisch.

„Bei der Übung ging es hauptsächlich darum, den Ortskern von Lam mit zwei Förderleitungen versorgen können. Aus meiner Sicht hat dies sehr gut geklappt“, betonte der stellvertretende Kommandant. Dasselbe bestätigte Michael Neumaier in puncto Fahrzeugeinteilung und Funkkanaltrennung.

Bürgermeister Paul Roßberger bezog in seine Danksagung im Besonderen die Führungskräfte der FFW Lam ein, die die Übung federführend organisierten. „Es ist schön, wenn man sieht, welches Feuerwehraufgebot vor Ort ist und wie schnell dieses eingreift“, so der Rathauschef. Lob verdiene sowohl der Übungsfleiß, als auch die gute Ausbildung der Kameraden.

KBM Josef Pritzl zollte Paul Roßberger und dem Lamer Marktrat ein Vergelt‘s Gott, weil die Feuerwehren im Gemeindegebiet mit ihren Anliegen immer offene Türen einrennen. Die Sorge von KBI Michael Stahl, dass wochentags die Beteiligung nicht in dieser Größenordnung zu bewerkstelligen sei, erwies sich als unbegründet. „Der Übungsort war gut gewählt, weil hier eine enge Bebauung herrscht“, bestätigte der KBI. Angesichts dessen wäre es in der Tat schwierig, den Tierbestand herauszuholen. Nichtsdestotrotz sei die Ortskenntnis ganz wichtig. Im Marktplatzbereich gab es schon zu einer Zeit Großbrände, als die Wehren technisch noch nicht so gut ausgestattet waren und sie wurden dennoch bewältigt. „Andererseits war bei der Übung des simulierten Scheunenbrands kein einziges Fahrzeug der zwölf beteiligten Feuerwehren zuviel“, unterstrich der KBI. Bezüglich des Digitalfunks hatte KBI Stahl den Eindruck, dass er sich sehr gut entwickelt, auch wegen der Möglichkeit, auf Sondergruppen umzuschalten. „Das Übungsgeschehen zeigte, dass der Funk bei uns angekommen ist. Die Sprachqualität war sehr ruhig“, war der KBI zufrieden. Von großem Vorteil erachtete es Michael Stahl, dass der FFW-Ehrenvorsitzende Alois Vogl gleichzeitig Vorsitzender des Wasserbeschaffungsverbandes ist. Dieses Zusammenspiel, auf Probleme mit Hydranten etc. sofort reagieren zu können, sei Gold wert.