Personenbefreiung geübt

9. Mai 2018
FFW Lam nutzt Ausbildungsmöglichkeit.

Im Februar erhielt die Feuerwehr Lam im Rahmen einer Ersatzbeschaffung neue hydraulische Rettungsgeräte zur Personenbefreiung aus Unfallfahrzeugen. Um den Umgang mit den neuen Geräten optimal zu üben und vor allem qualifizierte Hilfe leisten zu können, wurde am Mittwoch ein Schulungsabend „Patientengerechte Rettung aus Unfallfahrzeugen“ gemeinsam mit der Firma Weber-Hydraulik aus Güglingen (Baden-Württemberg) durchgeführt. Zur Vorbereitung beschafften die Aktiven fünf Altfahrzeuge. Für zwei Gruppen wurden Einsatzszenarien aufgebaut, u. a. „Pkw auf der Seite liegend“ und „Pkw auf dem Dach liegend“. Die Ausbildung übernahmen Uwe Irrgang und Joachim Völkl von der Firma Weber-Hydraulik. 34 Aktive aus der Lamer Wehr beteiligten sich an dieser Ausbildungsveranstaltung. Bei der 1. und 2. Station wurden von einem Unfall-Pkw die Fahrertüre abgetrennt, der Fußraum im Pedalbereich sowie das Dach mit dem hydraulischen Schneidgerät (Rettungsschere) geöffnet und abschließend der gesamte Fahrzeugvorbau samt Armaturenbrett mit einem Rettungszylinder angehoben. Das Hauptaugenmerk lag hier auf den tragenden, stabilisierenden und dämpfenden Fahrzeugteilen. An der 3. Station wurde ein Verkehrsunfall mit Pkw auf dem Dach liegend simuliert. Hier galt es, das Fahrzeug mit Hilfe des neuen Stab-Fast-Abstützsystems zu stabilisieren, wobei auch alternative Stützmaßnahmen aufgezeigt wurden, das Dach mit dem Schneidgerät abzutrennen und die Türen mit dem Rettungsspreizer zu entfernen, damit ein optimaler Zugang für die Rettung geschaffen wird. An der 4. Station lag ein Pkw seitlich auf der Beifahrerseite. Das Hauptaugenmerk lag hier auf der Stabilisierung des seitlich im Sitz hängenden Fahrers. Als Erstes wurde das Fahrzeug stabilisiert, um ein möglichst erschütterungsfreies Arbeiten zu gewährleisten. Mit der Entfernung des Kofferraumdeckels wurde eine Versorgungsöffnung geschaffen. Die Frontscheibe wurde teilweise aufgesägt. Mit dem Rettungsspreizer öffnete man die obenliegende Fahrertüre. Als alternative Rettungsmöglichkeit wurde abschließend der gesamte Fahrzeugboden im Fahrerbereich mit dem Schneidgerät aufgeschnitten und der Fahrersitz um 90 Grad gedreht. Zu allen Stationen erfolgte eine genaue Besprechung und die Ausbilder zeigten zahlreiche neue Rettungsmöglichkeiten. Die Lernziele lagen an diesem Abend auf der technischen und vor allem patientenschonenden Rettung. Die aktive Mannschaft zeigte sich voll des Lobes.Am Ende des Seminars dankte Kommandant Matthias Roider den beiden Ausbildern Uwe Irrgang und Joachim Völkl für den äußerst lehrreichen Übungsabend und seinen Kameraden für die starke Beteiligung.