„Wir haben ein Jahrhundertfest gefeiert“

28. April 2018
Gründungsfest, Einsätze, Ausbildung, Kameradschaft: Schlagworte 2017 der FFW Lam.

Das 150-jährige Gründungsjubiläum, gefeiert mit einem fünftägigen Fest, drückte dem Jahr 2017 bei der Feuerwehr Lam in vielerlei Hinsicht seinen Stempel auf. Das wurde am Samstag bei der Jahreshauptversammlung im Hotel Zur Post deutlich. Darüber hinaus gehörten Aus- und Weiterbildung erneut zu den Schwerpunkten der Arbeit. Bei den 56 Einsätzen konnte Menschen in Not geholfen werden, dabei war die aktive Mannschaft personell zu jeder Tages- und Nachzeit gut besetzt.
Vorsitzender Franz-Josef Brandl freute sich, etliche Ehrengäste begrüßen zu können, darunter Bürgermeister Paul Roßberger, KBR Michael Stahl, KBM Josef Pritzl, den Leiter der Polizeiinspektion Bad Kötzting Stefan Gürster, Norbert Winkler als BRK-Bereitschaftsleiter sowie die Ehrenvorsitzenden Alois Vogl und Karl-Heinz Stöberl und Ehrenkommandanten Hans Geiger.Im Anschluss an das Totengedenken vermittelte Kommandant Matthias Roider einen Überblick über die Arbeit der aktiven Mannschaft. Das Ereignis- und erfolgreiche Jahr sei geprägt gewesen vom grandiosen Jubiläumsfest und einigen spektakulären Einsätzen. Der Aus- und Weiterbildung wurde erneut große Bedeutung beigemessen, was sich auch in der sehr guten Beteiligung widerspiegelte. Von großen Unglücken sei man verschont geblieben. Die Arbeit der Jugend nannte der Kommandant beispielgebend. „Wir haben das Jahr 2017 mit Kameradschaft und Zusammenhalt gemeistert. Es gibt viele, auf die jederzeit Verlass ist, so macht die Arbeit für uns Kommandanten Spaß“, lobte er seine Truppe. Die Zusammenarbeit mit den Rettungsorganisationen und Nachbarwehren klappte hervorragend. Insgesamt rückten die Kameraden 57 Mal aus, und damit 32 Mal weniger, als im Jahr zuvor. Der Rückgang betrifft vor allem die technischen Hilfeleistungen, wohingegen die Zahl der Brände mehr als dreimal so hoch war. 28 Mal rückte die Wehr zwischen 8 und 17 Uhr aus, weitere 15 Mal zwischen 17 und 18 Uhr, 8 Mal nachts und 6 Mal am frühen Morgen. Die spektakulärsten Einsätze ließ er noch einmal Revue passieren.
Zu 13 Bränden gerufen

Die Einsätze teilen sich auf in 13 Brände, 36 technische Hilfeleistungen, 3 Sicherheitswachen und 5 Fehlalarmierungen. Bei all dem waren 625 Feuerwehrdienstleistende rund 939 Stunden gefordert. „66 aktive Kameraden sind eine solide Basis, damit ist die Tagesalarmsicherheit sehr gut gewährleistet. Dennoch dürfen wir uns darauf nicht ausruhen, sondern uns weiter um Nachwuchs und neue Mitglieder bemühen“, machte Matthias Roider klar. Drei Personen konnten im vergangenen Jahr bei THL gerettet werden und zum Glück gab es keinen Toten zu bergen.An 45 Übungen beteiligten sich durchschnittlich 26 Kameraden, hinzu kamen noch Übungen für die Leistungsabzeichen. Bei den fünf Gemeinschaftsübungen lag die Beteiligung im Schnitt bei 22. 24 Aktive besuchten verschiedene Lehrgänge. Neben dem Grund-Lehrgang Absturzsicherung, für den die Lamer Wehr schon seit einigen Jahren Gastgeber ist, fand 2017 zum ersten Mal ein Aufbaulehrgang zum gleichen Thema statt. In einer Lösch- oder Hilfeleistungsgruppe erwarben 18 Aktive die Abzeichen von Bronze bis Gold/Rot. Aktuell gehören zur aktiven Mannschaft 29 Atemschutzgeräteträger, die bei sechs Bränden gefordert waren.Ein großes Dankeschön sagte der Kommandant den beiden Gerätewarten Uli Hutter und Markus Lohberger: „Ohne euch geht es nicht, alle Fahrzeuge und Geräte sind super gepflegt, vieles wird in Eigenregie erledigt und so dem Markt Lam etliches an Geld gespart“. Das große Lob zollte der Kommandanten abschließend den Aktiven für ihre Einsatzbereitschaft und Motivation. Der Feuerwehrführung im Landkreis sagte er danke für die stetige Unterstützung. „Wenn wir so weiter machen, bleiben wir auch in Zukunft eine gesunde und schlagkräftige Wehr“, war Roider überzeugt.Wie von der Feuerwehr im Gemeinderat beantragt, folgte dann die Wahl eines zusätzlichen Kommandanten. Nach der Entlastung des Kommandanten votierten die 53 Wahlberechtigten für Michael Neumeier als weiteren Stellvertreter an die Seite von Matthias Roider und Josef Frisch.In seinem Tätigkeitsbericht listete Franz-Josef Brandl alle wahrgenommenen Termine und Veranstaltungen chronologisch auf. Über das fünftägige Fest, den Höhepunkt 2017, wurde bis zum Jahresende weit über die Grenzen des Lamer Winkels hinaus berichtet. 29 Festausschusssitzungen waren für die Vorbereitung nötig. Vergelt´s Gott sagte er allen für die große Unterstützung. Ebenso sagte der Vorsitzende Danke für die Wertschätzung, die er anlässlich seines 50. Geburtstages erfuhr.Der Mitgliederstand lag zum 31.12 2017 bei 415, davon 66 aktive, 12 Jugendliche, 287 fördernde, 40 passive und 10 Ehrenmitglieder. Ausdrücklich bedanken wollte sich Franz-Josef Brandl bei den zahlreichen Spendern die die Wehr mit großzügigen Gaben unterstützt haben, namentlich nannte er Schirmherr Alois Vogl, Festmutter Angelika Stöberl und Festbraut Michaela Brandl.Jugendwart Christian Bergmann berichtete von 24 Übungen und einer Gemeinschaftsübung, an denen sich der Nachwuchs gut beteiligte. Das Themenspektrum war dabei äußerst breitgefächert und deckte weite Bereiche der Feuerwehrarbeit ab. Zum Jahresende zählte die Jugendgruppe 20 Mitglieder, sieben von ihnen konnten im Januar in die aktive Mannschaft übernommen werden. 300 Besucher zählte das alljährliche Sonnwendfeuer in der Ginglmühle dessen Erlös in die Jugendkasse fließt.Josef Rank verlas anschließend den Kassenbericht. Detailliert listete er dabei auch die Abrechnung des Gründungsfestes auf. Die Prüfer Jürgen Wanninger und Ludwig Lemberger hatten nichts zu beanstanden, so dass Kassier und Vorstandschaft einstimmig entlastet wurden.Im weiteren Verlauf galt es den Posten des ersten Schriftführers neu zu besetzen, da Peter Steidl zum Jahresende aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist. Seine Nachfolge tritt Tobias Pellner an.
Unter einem guten Stern

„Schon die Vorbereitungen standen unter einem guten Stern“, begann Franz-Josef Brandl sein Resümee des Festes. Zudem seien sämtliche Ausgaben für das Festgefolge von den Beteiligten selbst getragen worden. Die Beteiligung der Mitglieder an allen fünf Tagen nannte er grandios. Patenverein, Ehrenpatenverein, Festverein und – besonders wichtig – die gesamte Bevölkerung haben zusammen bzw. zur Wehr gestanden. „Wir haben ein Jahrhundertfest gefeiert, dass weit über den Lamer Winkel hinaus für Aufsehen gesorgt hat“, schloss der Vorsitzende.Bürgermeister Paul Roßberger zeigte sich angesichts der vorgetragenen Berichte beeindruckt. Die Wehr sei ein verlässlicher Partner und im Notfall schnell zur Stelle. Die heutige Generation führe das von den Gründern Begonnene weiter. „Das ist Ehrenamt auf höchstem Niveau und darauf dürft ihr stolz sein“, so das Gemeindeoberhaupt.KBR Michael Stahl betonte wie stolz Bürger und Bürgermeister auf einen solch starken Partner sein könnten. Die Lamer Wehr sei zudem bei der Unterstützung der Landkreis-Führungsebene immer vorne dabei. Für die Übernahme zahlreicher Zusatzaufgaben sagte der KBR danke.Erster Polizeihauptkommissar Stefan Gürster zollte dem leistungsstarken Partner, auf den immer Verlass sei, seinen Respekt. Es sei beeindruckend, mit welcher Leidenschaft und Professionalität hier im Ehrenamt agiert werde.